Gutes Zeugnis für die Schweizer Schweinehaltenden

Knapp 4'000 Betriebsbesuche hat der Schweinegesundheitsdienst der SUISAG letztes Jahr durchgeführt. Die Schweizer Schweine sind gesund. Einzig die Afrikanische Schweinepest bereitet der SUISAG grössere Sorgen.

Die Suisag hat ihren Gesundheitsbericht 2023 veröffentlicht. Seine Hauptaussage: Die Schweizer Schweine sind gesund. Dies ist insofern relevant, als dass die Tiergesundheit zunehmend zu einem wichtigen Thema gesellschaftlicher Diskussionen wird und damit Einfluss hat auf die Wahrnehmung der Landwirtschaft durch die Bevölkerung, den politischen Rückhalt der Schweinehaltung sowie die Nachfrage nach Schweinefleisch.

 

SuisSano auf Kurs

Die Suisag hat mit SuisSano ein Gesundheitsprogramm aufgebaut, mit SuisKlein gibt es eine abgespeckte Version für kleine Mast- und Alpbetriebe. Laut den neuesten Zahlen waren 2023 insgesamt 97 Prozent aller rund 1500 dem Schweingesundheitsdienst SGD angeschlossenen Schweinezüchter im SuisSano-Programm. Ebenfalls hielten knapp 2000 Mäster die SuisSano-Regeln ein, die unter anderem das Führen des elektronischen Behandlungsjournals (EBJ) verlangen. Etwa 700 kleinere Mastbetriebe sind bei SuisKlein registriert. 14 Prozent aller SuisKlein-Betriebe sind Alpbetriebe. Wenige Betriebe gibt es bei der Suisag auch, die weder bei SuisSano noch bei SuisKlein mitmachen, aber dennoch dem SGD angeschlossen sind. Dieser, der SGD, betreute 2023 insgesamt 88374 Muttersauen und 720708 Mastplätze. Die Zahl der SGD-Zuchtsauen sinkt stetig. Grund ist der Strukturwandel der Schweineproduktion. In den letzten zwei Jahren war die Abnahme aufgrund der tiefen Schweinepreise grösser. Auch bei den Mastbetrieben ist der Strukturwandel vor allem ab 2023 deutlich ersichtlich. Und die Suisag rechnet damit, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen wird.

 

4000 Betriebsbesuche

So viel zur Statistik. Doch der Bericht würde nicht Gesundheitsbericht heissen, wenn nicht Gesundheitsthemen im Fokus stehen würden. Knapp 4000 Betriebsbesuche hat der SGD letztes Jahr durchgeführt. Die meisten Bemerkungen respektive Empfehlungen betrafen letztes Jahr die Bereiche Gesundheit und das Ausfüllen des EBJ oder des Sauenplaners. Bei über 10 Prozent der Besuche machten die SGD-Tierärzte Vorschläge zur Verbesserung des Managements, etwa bei der Optimierung der Nabelpflege bei Saugferkeln. Auch oft angesprochen wurde die Verbesserung der Biosicherheit.

 

Doppelzäune fehlen

Auswertungen zur Biosicherheit zeigen, dass in Zucht- als auch in Mastbetrieben bei der Abgrenzung gegen aussen Verbesserungen nötig wären, das Optimierungspotenzial betrifft vor allem die Umzäunung des Betriebsgeländes sowie den Doppelzaun um Ausläufe. Erfreulich sind hingegen die Resultate hinsichtlich der Schadnagerbekämpfung. Auch das Besucherjournal wird fast in allen Betrieben geführt. Die Besucherhygiene und -schleuse ist insbesondere in Mastbetrieben nicht immer optimal. Zur Einschätzung, wie hoch das Risiko einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf den Betrieb ist, können Betriebsleiter seit 2021 die ASP-Risikoampel (siehe Kasten) ausfüllen. 575 haben das bisher getan. Laut dem Gesundheitsbericht haben 23 Prozent der Zucht- und 13 Prozent der Mastbetriebe, die die Auswertung gemacht haben, ein geringes Risiko einer Einschleppung der Seuche, bei 36 Prozent der Zucht- und 26 Prozent der Mastbetriebe wird das Risiko mit mittel angegeben. 1 Prozent der Mastbetriebe, die die Risikoampel ausgefüllt haben, haben ein hohes Risiko.

 

Hier geht es zum Artikel Seite 17 Schweizer Bauer / 15.6.2024 

18.06.2024